Montag, 4. Oktober 2010

Arbeiten - Ich hab Rücken

Über Cairns nach Atherthon zum Arbeiten!

Nachdem wir die erste Nacht mal wieder in einem Bett geschlafen haben, sollte es heute dann auf Arbeitssuche gehen. Marco kam vom Frühstück holen und hatte direkt leuchtende Augen: „Daniel ich habe einen Job für uns." Die Travelagency neben unserem Hostel suchte für sofort noch 2 Farmarbeiter. Also nichts wie rein in die Agentur. Nach kurzem Gang durch die Stadt hatten wir eine Entscheidung getroffen. Wir wollen jetzt sofort arbeiten, also nehmen wir den Job. Als wir alles fix gemacht hatten, blieb uns noch eine Stunde um alles zu packen und den Bus nach Atherton (ca. 1 Stunde landeinwärts ) zu kriegen. Da wir auf den Stress keine Lust hatten haben wir Ed (Sausage) gefragt, ob er uns bringen würde. So konnten wir dann noch in Ruhe auf unseren neuen Job anstoßen. Abends dann im Hostel angekommen stellte sich schnell heraus Working Hostel ist OK, Ort ist nur zum Arbeiten zu gebrauchen, wieder überall Deutsche, Alkohol im Hostel nicht gestattet. Damit war der Tag auch schon abgeschlossen nur noch schnell verabschieden von Ed und Nicki und dann ins Bett.

Erster Arbeitstag auf der Farm

4:45 Uhr!!! Der Wecker klingelt! Scheiße jetzt geht es los. Natürlich wissen wir das Farmarbeit in Australien ziemlich hart sein soll und man zudem auch hier und da mal auf einige Tiere trifft die man sonst von zu Haus nicht kennt und die teilweise auch gefährlich sind. Die Statistik der Todesfälle sieht jedoch relativ beruhigend aus. Die Farm liegt 45 Min. entfernt vom Hostel, ist ein Familienbetrieb, erntet größtenteils Mangos und Weintrauben, Wetter rundum tropisch feucht, Bezahlung 18,50 AUD before Tax, Netto in Euro entspricht das ca. 11,50€. Wir fahren jeden Morgen mit einem Auto vom Hostel zur Farm. Marco ist der Fahrer und wurde direkt mehrmals vom Koreaner Jin darauf hingewiesen doch abends bitte kein Alkohol zu trinken. Vielleicht lag es an seiner kleinen Fahne am Check-In Tag. Arbeitsstunden sind 9 pro Tag, 4 Tage die Woche (wir würden gerne noch einen oder zwei Tage mehr arbeiten) und 3 Wochen lang. Mal sehen, die werden wir wohl dann durchziehen und zu Daniels Geburtstag zurück nach Cairns reisen. Dann geht es also auf zur Farm. Wir fahren zu viert 3 Deutsche und ein Franzman. Echt in Ordnung die beiden Jungs. Erster Eindruck der Farm ist ebenfalls positiv.



Arbeitsbeginn: 7 Uhr einweisen lassen vom Chef. Jungs ihr geht erst mal Weintrauben pflücken.



Eigentlich hatten wir bis dato mit Kürbissen gerechnet. Bis zur Frühstückspause durchgezogen und dann erst mal Break. Erst am Nachmittag dann ändert sich die Arbeit. Wir sollen bereits geerntete Bäume schneiden (das ist auf jeden fall anstrengender) und da nähert sich auch schon der Feierabend. Abends fallen wir nach einer genialen frischen Dusche, einem Einkauf beim Woolworths, anschließendem Abendbrot in der Gemeinschaftsküche des Hostels und einem kurzen Check im Internet, erschöpft ins Bett.

Restliche Arbeitstage

Der zweite Arbeitstag geht genauso los wie gestern, bis auf das wir den Vortag doch etwas in den Knochen spüren. Marco hat z.B. nicht so gut geschlafen, da sich seine Hand wie Taub anfühlt. Erst im Laufe des Tages wird es dann besser. Gleiche Arbeit wie am Vortag. Was deutlich zu spüren ist, dass wir es etwas lockerer und auch mit Spaß angehen.



Obwohl man sagen kann, dass wir immer noch recht schnell arbeiten bis auf den Franzosen, der hat das arbeiten nicht erfunden. Am Nachmittag beim Streben schneiden steht dann das Battle of the Grapes an. Dabei zählt es, seine Kollegen in den anderen bepflanzten Reihen möglichst hart und gezielt mit Weintraubenbunches (die nicht abgeerntet wurden) zu treffen.



Wer am Abend als Sieger hervorgegangen ist wird sich heute wohl nicht aufklären lassen. Unser dritter Tag geht also mit der zweiten Runde des Battle of the Grabs los. Obwohl wir ziemlich kaputt vom Vortag sind und am gestrigen Abend nicht mehr viel gemacht haben außer unserem Standardprogramm, steht heute nochmal eine Steigerung auf dem Programm. Wir müssen den ganzen Tag diese Streben schneiden. Am meisten beansprucht werden dabei die Hände in denen wir auch extremen Muskelkater haben. Das ist mal echt ein anderes Gefühl. Achja Marcos Hand schläft nachts noch immer regelmäßig ein und schmerzt etwas. Bis zur Mittagspause haben wir es dann irgendwie geschafft. Unsere Gespräche während der Arbeit werden auch von Tag zu Tag witziger. Manchmal müssen wir es dann für den Franzman nochmal auf Englisch wiederholen aber der ist meist eh einige Reihen hinter uns (ist nicht der schnellste der Mann). Dafür darf er während der Mittagspause dann wieder mitreden. Auch wenn sich manche Dinge einfach schwer beschreiben lassen und nicht mehr ganz so witzig auf Englisch klingen, wie z.B. „ey wir können noch nicht wieder anfangen ich muss erst nochmal einen Kubaner in die Brille kloppen oder nen Obama ins weiße Haus bringen.“:-) Am Freitag dann wurde es etwas entspannter, da wir nur Blätter schneiden mußten. Um 15 Uhr durften wir dann vorzeitig Wochenende machen und unseren ersten Scheck mit 552 Bucks(AUD) einlösen. Dann noch schnell ein australisches Bankkonto eröffnen und vom verdienten Geld den günstigen Gun (Wein) und Abendessen kaufen.

Freitag – Sonntag freies Wochenende

Dann haben wir (versucht) Bratkartoffeln mit Ei zu machen, was aber leider etwas gescheitert ist. Später haben wir noch etwas auf unsere erste Arbeitswoche angestoßen. Nachdem Essen und den ersten Goon Gläsern ging es weiter in den Pub unter unserem Hotel.

Marco bestellte den ersten Pitcher und verschwand kurz auf Toilette. Als er wieder kam war der Pitcher ausgetrunken und Daniel im Bett am schlafen. Na toll! Wer bestellt jetzt die nächste Runde? Einfach Englisch verpissen, so geht das nicht!

Oh Samstag Morgen Kopfschmerzen von hier bis nach Meppen! Daniels Lieblingssatz! Was ist denn Phase heute? Abgammeln, nen bisschen surfen und ne Runde kicken. Manche haben auch noch versucht Gewichte in dem 1A-Hostel-Fitnesscenter zu stemmen. Dieses ist wunderschön in einer dunklen kleinen Garage untergebracht! Danach Essen kaufen, kochen und zur Abwechslung Goon! Danach mal wieder Pub und schlafen, viel mehr kann man in dem Kaff eigentlich nicht machen! Außer am WE Seminare besuchen wie: „Ich nehme dir deine Erinnerungen oder Trink mehr als du kannst!“ Dann kommen auch manchmal so kluge Sätze wie „Der Klügere kippt nach!“

Sonntag Morgen Überraschung Kopfschmerzen! Plan für unseren freien Sonntag war Büroarbeit (Internet, Blog schreiben, Telefonieren)! Nachdem jedoch gegen Sonntag Mittag ein Anruf von Ed (Sausage) erhielten und von ihm und Roman Besuch bekamen musste die Büroarbeit aufgrund weiterer vier Liter bestem australischen Wein verschoben werden.

Ergebnis: Fünf Uhr Sonntag Nachmittag Marco und Daniel schlafen.

Gegen acht wachten wir auf und schauten noch ein Englisches Video „Eurotrip“ um auch unsere Englischkenntnisse weiter zu verbessern und lachten das ganze Zimmer zusammen.

Aber Mama hier in Atherton kann man einfach nichts anderes an freien Tagen machen und wir waren noch die harmlosesten. Versprochen!!!!!

2. Arbeitswoche

Im Prinzip alles dasselbe wie in der ersten Woche, nur wir wurden von Tag zu Tag langsamer. Was mit fehlender Motivation zu erklären ist. Jedoch immer noch ein Highlight unsere Mittagspausen und unsere Weintrauben-Kriege. Das größte Problem der Weintraubenernte ist jedoch, dass man selber täglich mehrere Kilo Weintrauben isst und hiervon doch gelegentlich Durchfall bekommt.

Ah am Donnerstag Abend war dann die Arbeitswoche für uns anscheinend beendet und wir bereiteten uns aufs WE vor. Oh man drei freie Tage im öden Atherton. Aber für Samstag war dann schnell nen Plan geschmiedet und wir fanden einen Lift nach Cairns, um dort mal abzufeiern. Dann jedoch Überraschung Freitag Abend rief uns der Hostel-Boss an und wir konnten Samstag nochmal schön neuneinhalb Stunden auf einer Pumpkin-Farm schufften. Morgens Pumpkins sortieren, früh Nachmittags ernten und die letzten zwei Stunden Basilikum pflücken, was absolut Marcos Traumaufgabe war. Die Koreaner schafften in zehn Minuten ca. zehn Bündel, Marco immerhin einen.! Leider haben wir an diesem Tag unsere Kamera vergessen. Was bei dem Farm-Boss-Arschloch aber vll. auch bessser war! Man höre nur Morgens, wir waren mit einem Engländer und Japaner zusammen dort, die Antwort auf eine Frage des Japaners war nur: „Keine Fragen, ihr seid zum arbeiten hier!“ Beim Pumkins ernten, musste einer auf einem Anhänger stehen, die Pumkins fangen und in eine Box legen. Der andere auf dem Feld stehen und die Pumkins hochschmeißen. Ziemlich Schweißtreibend!!!!:-) Das war unser härtester Arbeitstag!

Abends ging es dann voller Vorfreude nach Cairns mal richtig durchstarten! In Cairns haben wir uns dann mit einigen anderen verabredet. Unser Ziel war das Whoolshed und wir wurden nicht enttäuscht, wir haben auf den Tischen getanzt.

Der Abend endete dann im Hostel der anderen, wo wir den Abend mit vielen Leuten rund um den Pool ausklingen ließen. Geschlafen haben wir günstig im Van (zu fünft), bei bekannten aus Atherton mit denen wir auch nach Cairns gefahren sind. Vor dem schlafen, wurde sich nochmal kurz in der Stadtlagune abgekühlt. Leider sah die Polizei das nicht ganz so gerne und wir mußten uns nach kurzer Zeit bereits wieder verdrücken. Den Van hatten wir übrigens direkt in der Stadt abgestellt, was vielleicht im Nachhinein nicht die beste Idee war. Denn die hintere Scheibe des Vans war eingeschlagen, was uns eine tolle Nacht mit Moskitos bescherte. Um den Abend nochmal in Kurzform zu beschreiben, hier ein Beispiel: Am kommenden Montag als wir nach der Arbeit am Hostel ankamen, wollte gerade jemand neues im Hostel einchecken. Bis dahin nichts ungewöhnliches. Er sprach Marco direkt an „Hey nah wie geht es dir?“ Marco etwas verwundert: „Guuuut und dir?“. „Auch gut, kennst du mich noch?“ „MMMMHHH neh woher ich habe dich noch nie gesehen, oder???“ Er lacht: „Wir haben Samstagnacht ca. 2 Stunden zusammen Bier getrunken.“

Unser Sonntag sah dann so aus, dass wir noch bis nachmittags in Cairns geblieben sind, etwas gegessen haben und später zurück (ca. 90 Minuten) ins Kaff Atherton gefahren sind.

3. Arbeitswoche und back in Cairns – Aktivitätspackage einlösen

Wir sind nun nur noch zu zweit auf der Farm, da die anderen beiden bereits nach Cairns gereist sind. Die Arbeitsaufgaben blieben in dieser Woche jedoch dieselben. Am Donnerstag hatten wir dann unseren letzten Arbeitstag auf der Farm. Es gab nochmal einen Scheck über 750AUD und eine riesen Box Weintrauben. Wir verließen die Farm und ließen zufriedene Farmer zurück. Auch wir sind der Meinung, dass diese 3 Wochen Arbeiten uns nicht nur ca. 2000AUD eingebracht haben, sondern wir auch um einige Erfahrungen reicher geworden sind. Man könnte hier auch noch hinzuzählen, dass wir (Marco) Erfahrungen mit den australischen Blitzern gemacht hat. Zum Glück war es nicht unser Auto und wir werden davon auch wohl nichts mehr hören. Als wir am Abend wieder im Hostel waren sprach uns der Boss an, ob wir morgen nicht noch einen Tag auf seiner Farm arbeiten können. Wir hatten jedoch schon für Freitagmorgen geplant mit einem deutschen nach Cairns zu fahren. Resultat war dann unsere erste richtige Trennung, seit Beginn unserer Reise. Ja es war etwas komisch. Daniel fuhr am Freitag mit Dennis nach Cairns, während Marco noch Freitag und Samstag arbeitete. Er kam jedoch am Samstagabend direkt nachgereist. Daniel hatte es sich währenddessen schon im Corona Hostel gemütlich gemacht, einige Dinge in Cairns organisiert sowie am Freitag mit einigen alten und neuen Bekannten den Abend verbracht.

Marco verbrachte den Abend im Pub von Atherton mit wiederum anderen Leuten aus dem Kaff. Während Marco bei guten tropischen Temperaturen auf dem Feld am schufften war (laut ihm war es der härteste Tag, aufgrund der Hitze und dem Hangover ), lag Daniel an der Lagune von Cairns. Nachdem Arbeitstag Samstag wurde Marco von Jin dem Sklaven des Hostel-Boss nach Cairns gefahren und dort am Hostel abgeliefert. Jedoch musste ich erst mit meinem Gepäck auf der Straße rumsitzen, da Daniel nicht auffindbar war, ich nicht ins Hostel kam und wir beide kein Guthaben auf dem Handy hatten. Shit happens!

Samstag Abend nur noch schnell ins Whoolshed, unseren Voucher fürs freie Essen einlösen und dann zügig ins Bett erst mal ausschlafen. Am Sonntag sollte es dann ja auch in den Regenwald gehen, einer Aktivität aus unserem großen Package.

1 Kommentar:

  1. sehr geil jungs..
    endlich kommt ihr mal an's arbeiten.. :oP

    ..wüsche euch weiterhin viel spaß.

    und denkt dran: wer wein trinkt, muss auch wein ernten können...

    greetz plaggööö

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